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DER FISCH

Der Fisch ist scheinbar kein gutes Symbol für Yoga, gerade deshalb ist er ein besonders gutes.

Yoga und echte Spiritualität leben von wahrer Einsicht, und diese ist nur jenseits unserer Erwartungen möglich. Yoga möchte uns vom „Roboter“ zum Menschen machen – weg von vorgefertigten Gedanken und toten Abbildern, hin zum echten Erleben und zur lebendigen Entdeckung der Wirklichkeit.

Der Fisch zerstört unsere Erwartungen und öffnet die Tore zu dem, was jenseits des Bekannten liegt.

Damit ist der Fisch das, was jenseits des Verstandes ist. Was keinen Verstand hat, kann nichts besitzen; jede Erfahrung, alles Erlebte ist nur das, was es ist – reines, unreflektiertes Sein.

Der Fisch ist Teil des Wassers, verschmilzt mit seinem Medium und ist untrennbar von der Strömung – in gewisser Weise ist er die Strömung selbst. Sein Körper ist weich und geschwungen wie das Wasser. Jede Bewegung im Wasser nimmt er wahr.

Er hat keine eigene Körpertemperatur, er ist eins mit der Temperatur seiner Umgebung. Wenn das Wasser wallt, ist er in Wallung; wenn das Wasser gefriert, wird er still.

Der Fisch ist jedoch ohne Geist. Alles, was er erlebt, ist nur dieses Erleben. Jede Wallung, jedes Erstarren ist ihm gleich.

Wenn der Fisch verzehrt wird, ist er ein Geschenk der Natur, ein Geschenk des Lebens an das Leben, ein Ausdruck des universal Göttlichen, um den Hunger der anderen zu stillen.

Der Fisch ist daher ein Symbol für das Opfer – für die Opfergabe der Existenz an sich selbst. Denn wir müssen sein und im Sein leiden, um wachsen zu können. Wenn wir uns selbst hingeben wie der Fisch, ohne Geist, unser Leben als Opfer für das größere Leben darbringen, dann können wir alle wachsen.

Der Fisch ist somit ein Symbol des Herzens, denn im Herzen können wir uns dem Leben hingeben. Aus dem Herzen können wir uns selbst für etwas Größeres opfern und auf diese Weise eins werden mit dem Ozean.

Der Fisch taucht auch hinab in die Untiefen des Ozeans des Lebens. Er ist der Erforscher des Unbewussten und der Träume. Oft mussten in den Geschichten unserer Zivilisation die Weisen von Fischen verschluckt werden. Im Bauch des Fisches erkennen wir unser Schicksal, und von dort, von dieser Reise auf den Grund des Ozeans, können wir verwandelt hervortreten.

Der Fisch ist also Transformation – die Reise auf den Grund des Seins, die Verwandlung des Leidens in Weisheit. Der Fisch ist das Herz, der Fisch ist eins mit dem Wasser, welches der Ozean des Lebens ist. Der Fisch ist ohne Verstand, und weil er eins mit seinem Medium ist, findet er doch immer den Weg.

Jenseits des Verstandes ist er das Leben, das ein Opfer an sich selbst ist. Er ist Transformation und die Tiefe des Daseins.

Matsya Yoga – Rebirth of the Sacred

 

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